Die Ingenieur Bewerbung beinhaltet neben dem Anschreiben und dem Ingenieur Lebenslauf oft auch noch ein Motivationsschreiben, damit es zur erfolgreichen Einladung zu einem Vorstellungsgespräch kommen kann. Wer es in ein Bewerbungsgespräch geschafft hat, hat damit schon die Hälfte erfolgreich gemeistert, nun muss der Ingenieur überzeugen, um eingestellt werden zu können.
Die Erwartungen an einen Ingenieur sind meistens sehr ähnlich, egal ob Maschinenbauingenieur, Entwicklungsingenieur, Elektroingenieur, Bauingenieur, Konstrukteur oder Qualitätsingenieur.
Im Folgenden gibt es Tipps wie die Bewerbung erfolgreich gemeistert werden kann.
Ingenieur Bewerbung – Schritt für Schritt
Schritt 1: Informationen und Kontaktaufnahme
Informationen
Bevor die Bewerbungsunterlagen abgeschickt werden können, sollte man sich über das Unternehmen informieren. Die einfachste Möglichkeit bietet hier das Internet und heutzutage haben alle Unternehmen eine Webseite auf der man sich informieren kann.
Ein Unternehmen das keine Webseite hat, wird nicht gefunden. Und möchte man als Ingenieur wirklich bei einem Unternehmen arbeiten, das keine Webseite hat? Und wie sieht das später bei einem Jobwechsel aus? Im Lebenslauf steht dann ein Unternehmen ohne Webseite, das macht keinen guten Eindruck beim nächsten Arbeitgeber.
Der erste Kontakt
Bevor die Bewerbung an den Adressaten geschickt wird, sollte ein erster Kontakt stattfinden. Ideal wäre es wenn es einen Tag der offenen Tür oder ähnliche Aktionen gibt an denen man teilnehmen kann. Solche Aktionen sind sehr selten und daher kann auch das Telefon als Erstkontakt genutzt werden.
Anrufen
Bei dem Unternehmen, Beratung oder Ingenieur-Dienstleister anzurufen ist richtig, aber vorher sollte man sich überlegen was man denn sagen oder fragen möchte. Daher sollte vor dem Anruf die Webseite des Adressaten besucht werden, um daraus dann Fragen oder später Themen für das Vorstellungsgespräch zu formulieren.
Wozu der ganze Aufwand? Der Ansprechpartner erinnert sich in der Regel an den telefonischen Kontakt wenn dann die Bewerbung vorliegt und dies wird als positiv bewertet. Kommunikation ist im Arbeitsleben sehr wichtig und wenn man signalisiert, dass man auch mal zum Hörer greifen kann und sich für das Unternehmen interessiert, hebt man sich von der Masse ab.
Schritt 2: Zusammenstellung der Bewerbungsunterlagen
- Deckblatt
- Anschreiben
- Lebenslauf
- Zeugnisse
- Referenzen
- Motivationsschreiben
Deckblatt
Bei den Bewerbungsunterlagen ist es wie bei einem Buch, wenn es ansprechend gestaltet ist, schlägt man es gerne auf. Menschen glauben rational zu denken, aber in Wirklichkeit sind alle sehr subjektiv in ihrer Wahrnehmung. Warum sollte man sich also das Leben schwer machen, wenn es auch leichter geht.
Das Deckblatt sollte einfach und schnell kommunizieren wer der Bewerber ist. Das gilt gerade für Ingenieure, weil hier davon ausgegangen wird, dass sie sehr technisch, rational denken und eine besonders kreative, bunte Bewerbung den Personaler irritieren würde.
Anschreiben
Auch wenn es viele Muster-Anschreiben gibt, sollte man jedes Anschreiben zur Stellenausschreibung oder zur angestrebten Position anpassen. Um sich die Arbeit etwas zu erleichtern kann man sich auch verschiedene Vorlagen mit Absätzen erstellen oder ganze Anschreiben formulieren.
Wichtig ist, dass im Anschreiben Bezug zur Stelle genommen wird und nicht irgendwelche Formulierungen auftauchen die da gar nicht reinpassen.
Lebenslauf
Auch hier gibt es viele Lebenslauf-Muster und als Ingenieur sollte man sich auch hier nicht allzusehr kreativ auslasten. Es reicht ein tabellarischer Lebenslauf, der dem Personaler einen schnellen Überblick über die Fähigkeiten und Erfahrungen des Bewerbers gibt.
Ein Lebenslauf durch den man sich erstmal durchkämpfen muss, damit man den roten Faden findet, macht keinen Spaß und kostet sehr viel Zeit. Wie positv wirkt das? Niemand mag seine Zeit verschwenden und wenn andere Bewerber das besser können, dann werden eben die eingeladen.
Zeugnisse
Gerade Berufseinsteiger tun sich schwer damit, die passenden Zeugnisse zu liefern, weil sie denken, dass sie hier einen Mangel haben, den es irgendwie zu kompensieren gilt. Niemand verlangt von einem Berufseinsteiger, dass er irrsinnig viele Zeugnisse erworben hat, auch wenn das in den Medien manchmal so kommuniziert wird. Personaler wissen ganz genau was Berufseinsteiger mitbringen können.
Auch hier sollte man an die geringe Zeit der Personaler denken, nicht alle Zeugnisse interessieren ihn oder den späteren fachlichen Vorgesetzten. Zeugnisse sollten vollständig sein, aber was nicht zur Stelle passt, kann weggelassen werden. Allerdings auf Nachfrage sollte es verfügbar sein, auch im Vorstellungsgespräch.
Referenzen
Referenzen sind für Berufseinsteiger nicht ganz so relevant wie für Berufserfahrene, aber können in beiden Fällen hilfreich sein. Das Problem ist eher an Referenzen zu kommen, auch ohne, dass es der Schwager ist.
Motivationsschreiben
Wenn es verlangt wird, dann muss es auch dabei sein. Die meisten Unternehmen fordern es allerdings nicht. Interessant ist aus meiner Sicht, was daraus gefolgert werden kann.
Wird es gefordert, dann wird es auch gelesen und dann ist es auch wichtig, weil jemand Zeit investiert, um es zu lesen. Wenn man davon ausgeht, dass sich die Personalabteilung dabei etwas gedacht hat und es nicht nur fordert, weil es gerade modern ist, dann sagt das sehr viel über das Unternehmen aus.
Was für Bewerber sind in der Lage ein gutes Motivationsschreiben selber zu schreiben und welche Fähigkeiten werden ihnen damit unterstellt bzw. gefordert. Sind das Fähigkeiten, die auch im Arbeitsalltag wichtig sind?
Davon mal abgesehen, erfährt man sehr viel über einen Menschen wenn man sein Motivationsschreiben liest und das kann ein Vorstellungsgespräch sehr gut ergänzen.
Schritt 3: Versenden der Bewerbung
Alle Unterlagen und Zeugnisse sollten sofort digitalisiert werden. Es gibt kaum noch Unternehmen die schriftliche Bewerbungen haben wollen. Die meisten wollen die Bewerbung per E-Mail oder Kontaktformular eingereicht bekommen. Weil digitale Bewerbungen schneller an die Fachabteilung gegeben und leicht gedruckt werden können.
Ich habe mehrere Hundert Bewerbungen geschrieben und nur ganz wenige physisch weggeschickt. Die meisten Bewerbungen wurden per E-Mail oder über ein Bewerbungsportal eingereicht. Unternehmen die von einem Ingenieur eine schriftliche Bewerbung auf dem postalischen Weg erhalten möchten, kommunizieren gleichzeitg, dass sie technische Defizite haben.
Schritt 4: Nach dem Versenden der Bewerbung
Nach der Bewerbung gilt es nicht einfach nur abzuwarten, sondern sich einfach weiter zu bewerben., selbst wenn man eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen hat, oder schon vorgesprochen hat. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten oder wenn man selbst ein Handicap mitbringt, sollten viele Bewerbungen geschrieben werden.
Vorstellungsgespräch
Eine wichtige Anlaufstelle für Bewerber vor dem Vorstellungsgespräch ist die Webseite. Eine Webseite bietet für Bewerber eine sehr gute Quelle, um sich über die Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Auf die berühmte Fragen: Was wissen Sie über unser Unternehmen? Kann man dann mit Leichtigkeit antworten.
Das Vorstellungsgespräch ist für den Bewerber die einzige Möglichkeit, um zu zeigen wie man später arbeitet. Daher ist die Präsentation der eigenen Stärken und Erfolge besonders wichtig.
Wer sich im Vorstellungsgespräch gut verkaufen kann, ist nicht zwangsläufig der bessere Kandidat. Aber auf irgendeiner Grundlage müssen die Personalverantwortlichen eine Entscheidung fällen und die fällt dann meistens auf denjenigen der sich besser verkaufen kann.
Nachfassbrief
Ein Nachfassbrief ist eigentlich schon Standard im Bewerbungsprozess, aber Berufseinsteiger wissen dies meist nicht. Ausserdem bietet er auch die Möglichkeit auf etwas einzugehen, was einen im Bewerbungsgespräch wirklich interessiert hat.
Fazit
Es gibt selten eine zweite Chance, daher sollten Bewerbungsunterlagen so gut wie möglich erstellt werden. Wer noch nicht so gut darin ist Bewerbungen zu schreiben, hat zwei Möglichkeiten. Entweder man schreibt so viele Bewerbungen, dass man besser darin wird oder man lässt sich helfen.
Neben Bewerbungsbüchern und Ratgebern zum Nachlesen gibt es auch Bewerbungsberater, die sich auf das Schreiben von Bewerbungen und auf die Vorbereitung von Vorstellungsgesprächen spezialisiert haben. Das kostet in der Regel Geld, aber besser man kommt schneller mit Hilfe an das Ziel als garnicht.