Morphologischer Kasten Analyse

Ein morphologischer Kasten ist eine systematische Kreativitätstechnik, mit der objektiv neue Lösungen gefunden werden können. Die morphologische Analyse kann in einer kleinen Gruppe oder allein durchgeführt werden.

Die morphologische Analyse wird in einem morphologischen Kasten dargestellt und ausgewertet. Entwickelt wurde die Methode von Fritz Zwicky (Wikipedia).

Der morphologische Kasten hat eine einfache Vorgehensweise mit nur wenigen Schritten.

Vorgehensweise:

  1. Analyse, Problem- und Aufgabenbeschreibung
  2. Bestimmung der Parameter
  3. Bestimmung der Ausprägungen
  4. Bestimmung der Alternativen
  5. Auswahl einer Alternative

Morphologischer Kasten Vorgehensweise

Morphologischer Kasten Vorgehensweise
Morphologischer Kasten Vorgehensweise

Ausgangspunkt für die Erstellung eines morphologischen Kastens ist eine Analyse, Problem- oder Aufgabenbeschreibung.

Im nächsten Schritt werden die Parameter bestimmt und untereinander in die erste Spalte der Tabelle geschrieben.

Im dritten Schritt werden die Ausprägungen neben die jeweiligen Parameter geschrieben.

Die verschiedenen Alternativen werden im vierten Schritt entwickelt. Im letzten Schritt wird aus den Alternativen eine ausgewählt.

Schritt 1: Analyse, Problem- und Aufgabenbeschreibung

Die morphologische Analyse kann zur Ideenfindung oder Entscheidungsfindung dienen. Die Methode ist eine Kreativitätstechnik mit der ganz neue Varianten zu bestehenden Ideen produziert werden können.

Mit dieser Methode lassen sich auch gute Lösungen zu bestehenden bzw. erkannten Problemen finden. Dazu muss das Problem zunächst beschrieben werden und dann können auch entsprechende Lösungen entwickelt werden.

Die Analyse wird systematisch Schritt für Schritt durchlaufen und kann entweder alleine oder in einer Gruppe durchgeführt werden.

Schritt 2: Bestimmung der Parameter

Bestimmung der Parameter
Bestimmung der Parameter

Für den Einsatz eines morphologischen Kastens ist oft ein Problem oder eine Aufgabe der Ausgangspunkt. Von diesem lassen sich dann verschiedene Parameter formulieren.

Die Parameter werden untereinander in die erste Spalte einer Tabelle eingetragen.

Zur Findung der verschiedenen Parameter kann man sie sich auch in einer Gruppe oder alleine überlegen. Helfen können auch andere Kreativitätstechniken wie das Brainstorming, diese Technik ist in einer Gruppe ebenfalls sehr effektiv.

Schritt 3: Bestimmung der Ausprägungen

Bestimmung der Ausprägungen
Bestimmung der Ausprägungen

Wenn die Parameter gefunden sind kann man sich nun an die Ausprägungen machen. Ausprägungen werden zu den jeweiligen gefundenen Parametern formuliert und dann rechts daneben in die Tabelle eingetragen.

Die grünen Felder stehen für mögliche Ausprägungen und zeigen auch, dass die Anzahl der Varianten sehr unterschiedlich sein kann.

Beispiele:

Ausprägungen zum Parameter Farbe wären beispielsweise: blau, rot, grün, gelb, schwarz, etc.

Ausprägungen zum Paramter Höhe: 10 cm, 20 cm, 30 cm, etc.

Auf diese Weise bekommt man den morphologischen Kasten sehr schnell gefüllt und kann mit dem nächsten Schritt fortfahren.

Schritt 4: Bestimmung der Alternativen

Bestimmung der Alternativen
Bestimmung der Alternativen

Wenn der morphologische Kasten gefüllt ist und die Parameter sowie genügend Ausprägungen dazu gefunden sind können die Alternativen entwickelt werden.

Die Alternativen können sich ähneln oder ganz unterschiedlich sein. Wichtig ist, dass aus jeder Zeile nur ein Feld markiert wird und wenn zu jedem Parameter eine Ausprägung gefunden ist können die einzelnen Felder mit Strichen verbunden werden. So ist schnell erkennbar welche Felder zu einer Lösung gehören.

Meistens werden mehrere Alternativen entwickelt und um diese voneinander unterscheiden zu können kann man hier mit unterschiedlichen Farben arbeiten wie im Bild dargestellt.

Wenn mehrere Alternativen gefunden sind kann mit dem nächsten Schritt fortgefahren werden.

Schritt 5: Auswahl einer Alternative

Auswahl einer Alternative
Auswahl einer Alternative

Die Auswahl einer Alternative stellt den letzten Schritt einer morphologischen Analyse und dem morphologischen Kasten dar.

In den Schritten davor wurden die unterschiedlichen Alternativen und möglichen Lösungen in einem kreativen Prozess systematisch entwickelt und nun muss man sich entscheiden.

Die Entscheidung für eine Alternative kann leicht oder schwer ausfallen und hier gibt es kein einfaches Mittel um sich zu entscheiden.  Aber oft sieht man schnell an den Lösungen welche darunter die beste ist.

Morphologischer Kasten – Beispiel Fahrrad

Morphologischer Kasten - Beispiel Fahrrad
Morphologischer Kasten – Beispiel Fahrrad

Damit die ganze Theorie auch mit etwas verbunden werden kann ist hier ein einfaches Beispiel dargestellt.

Es geht um die Entwicklung eines neuen Fahrradmodells und dazu wurde der morphologische Kasten eingesetzt. Diese Methode ist bei solchen Fragestellungen sehr gut geeignet und hier sieht man auch wie einfach Lösungen gefunden werden können.

Die Parameter Material, Farbe, Gewicht, Höhe und Form standen fest und dazu wurden die verschiedenen Ausprägungen gefunden. Beim Beispiel Material sind es Holz, Stahl, Aluminium und Kunststoff.

Die Ausprägungen sollten realistisch sein und dann kann man mit dieser Methode auch schnell gute Lösungen finden.

Das Beispiel ist fiktiv, aber es zeigt wie einfach diese Methode ist und wie schnell gute Lösungen entwickelt werden können.

Fazit: Morphologische Analyse macht mit Kasten Sinn

Der morphologische Kasten ist nicht zwingend notwendig zur Entwicklung neuer Ideen oder Lösungen, aber er kann helfen den Prozess zu systematisieren und letztendlich zu vereinfachen.

Man kann sich die Ausprägungen zu den Parametern auch im Kopf überlegen und merken, aber dies führt oft zu Fehlern oder zu Lücken.

Schließlich wird es ohne eine systematische Entwicklung wie mit dem morphologischen Kasten auch schwierig aus den Überlegungen geeignete Alternativen zu konstruieren.

Die Methode soll eine Hilfe bieten bei der Entwicklung und Auswahl einer guten Lösung.